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In meinen ersten beiden Blogbeiträgen „Ist Vox jetzt echt so blöd?“ und „Nur 2 von 1000 Gründen, warum VOX „Survivor“ mal wieder in den Sand gesetzt hat!“ hast du schon einiges erfahren über die „Meisterleistung des deutschen TVs ein weltweit sehr erfolgreiches Format zu einem Flop zu machen. Hut ab. Das schafft nicht jeder.

Jetzt zu meiner Ansicht, warum es so wieder floppen musste!

Ich habe am letzten Wochenende in Augsburg mit John „from California“, einem schon seit 1992 in Deutschland lebenden US-Amerikaner, geplaudert. Nebenbei kamen wir auf „Survivor“ zu sprechen.

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Es gibt Neues in meiner losen Serie zu den weiblichen Survivorn der Gegenwart und Geschichte.

Mit der historischen Eventserie „Charité“ hat das Erste im Frühjahr 2017 einen bombastischen Erfolg eingefahren. Die ersten beiden Folgen wurden von 8,32 Millionen Zuschauern gesehen und erreichten einen Marktanteil von 25,5 Prozent – dies entsprach dem besten Serienstart seit vielen Jahren. Das hat mich angeregt, mal etwas genauer auf dieses sagenumworbene, historische Zentrum der deutschen Medizin zu schauen. Und immer auf der Suche nach echten Survivorn und Survivorinnen bin ich mal wieder fündig geworden. Hier möchte ich euch eine ganz besondere Survivorin vostellen:

Rahel Hirsch

wurde am 15. September 1870 in Frankfurt am Main geboren und starb am 6. Oktober 1953 in London. Sie war eine deutsche Ärztin und die erste Frau, die 1913 in Deutschland (im Königreich Preußen) zur Professorin für Medizin ernannt wurde.

Eine Dozentur oder ein Lehrstuhl blieb ihr jedoch versagt. Diese Behandlung durch die Klinik – auch in finanzieller Hinsicht, denn man zahlte ihr kein Gehalt – war der Grund, 1919 die Charité zu verlassen und sich vollständig auf ihre Praxis zu konzentrieren.

Hirsch wurde geboren als eines von elf Kindern von Mendel Hirsch (1833–1900), dem Direktor der höheren Töchterschule der Israelitischen Religionsgemeinschaft in Frankfurt am Main. Nach dem Abitur 1885 nahm sie ein Studium der Pädagogik in Wiesbaden auf, das sie 1889 abschloss. Im Anschluss arbeitete sie bis 1898 als Lehrerin. Um dem für sie unbefriedigenden Lehrerberuf zu entkommen, schrieb sie sich, weil das einer Frau in Deutschland nicht möglich war, in Zürich für ein Medizinstudium ein. Kurz darauf wechselte sie nach Leipzig und Straßburg (das von 1871 bis 1918 zum Reichsland Elsaß-Lothringen gehörte), wo sie im Juli 1903 ihr Staatsexamen ablegte und am 13. Juli ihre Approbation erhielt.

Nach ihrer Promotion wurde sie Assistentin von Friedrich Kraus an der Berliner Charité. Sie war damit nach Helenefriederike Stelzner die zweite Ärztin überhaupt in der Geschichte der Klinik. Hirsch widmete sich ausschließlich der Forschung. Mit ihren Befunden und Experimenten zum Darmtrakt wurde sie im November 1907 als erste Frau eingeladen, sie der Konferenz der Gesellschaft der Chefärzte der Charité zu präsentieren. Ihre Kollegen wiesen den von ihr beschriebenen und später belegten Vorgang jedoch als nicht stichhaltig zurück. Gleichwohl blieb ihr medizinischer Ruf ungeschmälert. Unter der Obhut von Kraus übernahm sie 1908 die Leitung der Poliklinik der II. Medizinischen Klinik der Charité und bekam 1913 als erste Medizinerin in Preußen und als Dritte im deutschen Kaiserreich den Professorentitel verliehen.

1928 eröffnet sie am Kurfürstendamm 220 eine internistische Praxis mit Röntgeninstitut.

Die Machtübernahme durch das NS-Regime hatte für die Jüdin Hirsch zur Folge, dass ihr die Kassenzulassung entzogen wurde und sie Nichtjuden nicht mehr behandeln durfte. Im Oktober 1938 gab sie ihre Praxis auf und emigrierte nach London, wo eine ihrer Schwestern lebte. Weil ihre Approbation durch die britischen Behörden nicht anerkannt wurde, arbeitete sie zunächst als Laborassistentin und später als Übersetzerin.Die letzten Lebensjahre verbrachte sie – geplagt von Depressionen, Wahnvorstellungen und Verfolgungsängsten – in einer Nervenheilanstalt am Rande Londons, wo sie am 6. Oktober 1953 im Alter von 83 Jahren verstarb.

Postume Ehrung

Vier Jahre nach ihrem Tod griff Gerhard Volkheimer, Assistent von Hirschs früherem Kollegen Theodor Brugsch an der Charité, in seiner Habilitationsschrift die Befunde von Hirsch wieder auf und bestätigte sie. In Erinnerung an die Entdeckerin benannte er den bewiesenen Vorgang Hirsch-Effekt. Der Staat Israel ehrte Hirsch mit der Aufnahme in die Galerie berühmter jüdischer Wissenschaftler in Jerusalem. Die Charité besann sich erst sehr spät des Wirkens ihrer medizinischen Pionierin. 1995 wurde eine von Susanne Wehland gestaltete Bronzeplastik vor dem alten Hörsaal der Inneren Medizin der Klinik aufgestellt.

Seit 2006 ist eine Straße am Berliner Hauptbahnhof nach ihr benannt.

 

 

 

 

Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Rahel_Hirsch

„Survivor“-Sendung aus Frankreich: Kandidat und Arzt sterben beim Dreh in Kambodscha

Stern und Kölner Stadtanzeiger haben darüber berichtet. Unten findet ihr die links zu den Artikeln.

Reality ist eben nicht gleich Reality. Es macht schon einen Unterschied, ob Du bei Survivor mitmachst oder im „Dschungelcamp“ den tollen Hecht mimst. Survivor ist echt. Alles andere Show. Da kann ich nur noch mal bekräftigen, was ich in meinen anderen Blogs hier schon beschrieben habe. Schon einer der ersten Moderatoren dieses Formates, Holger Speckhahn, hat schon gewußt: „Auf die Kandidaten kommt es an.“ Und recht hat er. Plapperschlangen im Dschungel braucht kein Mensch. Entweder oder! Schließlich erwartet einen das Abenteuer seines Lebens. Mein Leben hat es verändert. Und das einiger anderer Teilnehmer auch. Doch wie weit kann man gehen? Auf dem Trip zu sich selbst?

„Durch die französische Variante von ‚Survivor‘ wollte Gérald Babin wohl berühmt werden – stattdessen starb er bei den Dreharbeiten an einem Herzinfarkt. Danach nahm sich der zuständige Arzt das Leben.

Nachdem der Kandidat Babin vor rund einer Woche in Kambodscha an einem Herzinfarkt gestorben war, nahm sich der Arzt des Fernsehteams am Montag das Leben, teilte die  Produktionsfirma ALP mit. In einem Abschiedsbrief nannte der 38-jährige Arzt Thierry Costa als Beweggrund, dass er durch eine Medien-Kampagne „in den Schmutz gezogen“ worden sei. In Medienberichten hieß, dass dem verstorbenen Teilnehmer der Serie zu spät geholfen worden sei. Hat allzu große Lässigkeit den jungen Mann das Leben gekostet? Diese Frage beschäftigte viele französische Boulevard-Medien. Sie zitierten anonym Zeugen, die dem Produktionsteam und Team-Mediziner Thierry Costa vorwarfen, viel zu langsam eingeschritten zu sein. Sogar von Anweisungen, dem jungen Mann erst einmal nicht zu helfen, war die Rede. Die Produktionsfirma wies die Vorwürfe bislang kategorisch zurück und verwies auf laufende Vorermittlungen der Staatsanwaltschaft zum Tod des jungen Mannes. Das Filmmaterial werde zeigen, dass alle Sicherheitsregeln eingehalten wurden, heißt es.

Was genau zur der Unglückserie führte, ist bis heute unklar. Nach Angaben von Mitkandidaten brach der erst 25 Jahre alte Gérald Babin am ersten Drehtag auf der kambodschanischen Insel Koh Rong bei einem Tauzieh-Spiel zusammen. Wenig später teilten die Verantwortlichen mit, der junge Mann sei einem Herzstillstand erlegen. Gérald habe während des Wettkampfes Anzeichen von Krämpfen gezeigt, berichtete ein Mitspieler jetzt der Tageszeitung „Le Parisien“. Er habe an einen Hitzeschlag geglaubt und sich keine Sorgen gemacht.

Die Justiz in Frankreich ermittelt wegen fahrlässiger Tötung. Der Leichnam des 25-jährige Gérald Babin, der am 22. März gestorben war, wurde in Frankreich untersucht. Die Staatsanwaltschaft von Créteil bei Paris wollte aber keine Ergebnisse bekanntgeben. Der Team-Mediziner hielt es offenbar aber nicht für möglich, seinen guten Ruf wieder herzustellen. „Mein Name ist in den Medien in den Dreck gezogen worden“, schrieb der 38-Jährige, bevor er am Montag Selbstmord beging. Er sei sicher, dass er sich nichts vorzuwerfen habe, wolle aber mit der zerstörten Reputation nicht leben.

Nach Angaben von ALP erlitt er nach dem ersten Spiel der Teilnehmer einen Krampfanfall. Der Arzt Costa nahm Erste-Hilfe-Maßnahmen vor, dann wurde Babin ins Krankenhaus gebracht, wo er später starb. Nach dem tragischen Vorfall kündigte TF1 an, dass alle Drehtermine der Saison 2013 annulliert würden; alle Kandidaten traten die Heimreise an.

Für TF1 und die zuständige TV-Produktionsfirma sind die Ereignisse der vergangenen Tage ein Super-GAU. Für den größten französischen Privatsender ist die in Tropenparadiesen aufgezeichnete Abenteuer-Sendung seit Jahren ein sicherer Quotenbringer. Rund 7,4 Millionen Menschen sehen im Schnitt zu, wie gut aussehende Menschen an einsamen Orten Robinson-Crusoe-Talente zeigen müssen und dabei um ein Preisgeld in Höhe von 100 000 Euro kämpfen. Ob TF1 je eine neue „Koh-Lanta“-Staffel drehen wird, gilt als unklar. Zuerst einmal sollen die Ermittlungen beendet werden. “

ger/AFP / AFP (dpa)