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Adventure your Life

Freitag, 11. Mai. In der Nähe von Köln. 17,2 °C, 63 % rel. Feuchte, Luftdruck 1005,0 hPa. Die Anreise zum Flugplatz war spannend. Claudia und meine zwei kleinen Töchter hatten mich natürlich nach Siegburg zum Zug begleitet. Erst als der ICE an Gleis 3 eingefahren war, sich die Türen geöffnet hatten und es Zeit wurde, sich zu umarmen, realisierten die Kinder den Abschied. »Papa, ich möchte nicht, dass du wegfährst.« Tränen. Schluchzen. Als die Tür sich langsam hinter mir schloss und der Zug sich stockend in Bewegung setzte, meinte der Mann auf dem Gang mitleidig: »Oh. Sie fahren wohl etwas länger weg?« »Naja« sagte ich nur. Im Zug stellte ich meinen Rucksack ab. Alles dabei. Laptop. Handy. Ich könnte in der Zeit ja noch etwas arbeiten. Ich hatte keine Lust, meinen reservierten Platz zu suchen. Ich dachte an die Kinder und realisierte plötzlich auch diesen Abschied. Es könnte sein, dass ich etwas mehr als fünfzig Tage von dem kleinen Kaff bei Köln, meinem zweiunddreißigsten Zuhause, weg bin. Davor hatte ich am meisten Respekt. Vor dem Fehlen der Menschen, die auch mein Zuhause ausmachen. Vor der Größe der Aufgabe. Wie der Respekt beim Motorradfahren. Ja nichts ausreizen und immer sensibilisiert. Wie wird es mir ergehen mit fehlender Nähe, fehlendem Verständnis, fehlender Vertrautheit? Was ist mit null Intimsphäre oder meiner Sexualität? Der Zug beschleunigte auf Hochgeschwindigkeit. 300 km/h. Schon zigmal diese Strecke gefahren. Diesmal war es anders. Je weiter ich mich von diesem Abschied entfernte, umso weiter entfernte ich mich in Gedanken von der vertrauten Umgebung. Ich kam langsam, aber stetig, in einen neuen Modus. Ein neues Level. Dass es ein neues Level für das restliche Leben sein würde, wusste ich damals noch nicht. …

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